Will den Worten seines Trainers Taten folgen lassen: Interims-Kapitän Carl Hudson.
Eispiraten treffen auf Landshut, Bietigheim und Weißwasser
Für die Eispiraten Crimmitschau geht es in der DEL2 weiter Schlag auf Schlag. So müssen die Westsachsen in den kommenden fünf Tagen ganze drei Pflichtspiele absolvieren – trotz Verletzungssorgen. Cheftrainer Mario Richer hat für die Begegnungen gegen Landshut (04.03.21 – 19:30 Uhr), Bietigheim (06.03.21 – 20 Uhr) und Weißwasser (08.03.21 – 19:30 Uhr) einen genauen Plan.
„Wir haben in Bad Nauheim ein solides Spiel gemacht, gegen Kassel die ersten zehn Minuten aber verschlafen“, resümiert Mario Richer das vergangene Wochenende mit einem Sieg und einer Niederlage. „Wir haben uns nie aufgegeben und haben hart gearbeitet“, fährt Richer fort – Tugenden, die auch in den kommenden Tagen wichtig werden können. Mit Blick auf die drei anstehenden Spiele meinte der 55-jährige Kanadier: „Jedes Spiel ist sehr wichtig. Wir haben noch 16 Spiele vor uns und müssen die ganze Zeit über fokussiert sein. Wir müssen clever und gut spielen, denn wie jeder weiß, haben wir aufgrund der ganzen Verletzungen einen sehr kleinen Kader“.
Machen die Eispiraten in Landshut wieder Überstunden?
Eben jener kleine Kader steht schon morgen Abend vor der nächsten Prüfung. Die Eispiraten sind dann am Landshuter Gutenbergweg zu Gast und kämpfen beim EVL um die nächsten wichtigen Zähler. Für die Landshuter läuft es nach einem richtig guten Start aktuell nur noch mäßig. Das Team von Leif Carlsson rutschte, trotz seiner beiden Paradestürmer Zach O’Brien (26 Tore, 35 Vorlagen) und Marcus Power (21, 29) sowie dem schwedischen Top-Verteidiger Robin Weihager, bis auf den zwölften Tabellenplatz ab und hat mittlerweile nur noch drei Punkte Vorsprung auf den Tabellenletzten aus Bad Nauheim. Der 56-jährige Cheftrainer aus Schweden verlängerte dennoch seinen Vertrag in Landshut. Er soll die Bayern langfristig wieder zu einem Playoff-Anwärter in der DEL2 machen.
Das wird wieder ein hartes Stück Arbeit. der verletzte Scott Timmins und Mario Scalzo wissen, worauf es gegen den EVL ankommt. (Foto: Christian Fölsner)
Zurück in die Gegenwart: Aus den letzten fünf Spielen konnten die Landshuter lediglich zwei gewinnen, diese jedoch im heimischen Eisstadion am Gutenbergweg. Dort sind die Bayern immer wieder für Überraschungen gut und auch die Eispiraten wissen, dass man bei den Landshutern nur mit harter Arbeit und oftmals auch nur mit Überstunden weiterkommt. Seit dem Wiederaufstieg spielten die Crimmitschauer drei Mal in Landshut, gewannen dabei zwei Mal und mussten sich einmal beugen – alle drei Begegnungen fanden ihre Entscheidung aber entweder in der Overtime oder im Penaltyschießen.
Statistik gegen Steelers aufpolieren
Gegen die Bietigheim Steelers warten die Eispiraten in dieser Serie hingegen noch auf einen Sieg. Im ersten Heimspiel unterlag man den beiden Ex-Trainern Danny Naud und Fabian Dahlem mit 0:3, im Ellental setzte es eine bittere 2:4-Niederlage. Nun sollen die ersten Punkte gegen die Baden-Württemberger eingeheimst werden. Auch wenn dieses Unterfangen gegen den Tabellenzweiten der DEL2 nicht einfach wird.
Lemay blieb im ersten Duell mit den Steelers glücklos. Der Rückkehrer könnte am Samstag aber wieder ein Schlüsselspieler sein. (Foto: Tommy Valdivia Castro)
Die Steelers konnten bislang schon 65 Zähler einfahren, aus den letzten fünf Begegnungen konnten die Schwaben drei Siege feiern. Für die Bietigheimer läuft es aktuell also wie am Schnürchen. Auch weil Naud und Dahlem, die letztes Jahr noch in Crimmitschau die Zügel in der Hand hielten, auf eine treffsichere Offensive zählen können. Riley Sheen (22 Tore, 24 Vorlagen), Matt McKnight (19, 25) oder aber Brett Breitkreuz (20, 17) sorgen vor dem gegnerischen Tor immer wieder für Gefahr. Nicht umsonst stellen die Steelers mit 138 eigens erzielten Treffern die aktuell drittbeste Offensive der gesamten DEL2.
Der letzte Heimsieg über die Steelers war übrigens am 13. Oktober 2019, ein ganz besonderer Tag für André Schietzold. In seinem 500. Eispiraten-Spiel entschied der Verteidiger das Spiel damals mit seinem Treffer zum 2:1 in der Overtime. Auf das Urgestein müssen die Westsachsen aktuell aber weiter aufgrund einer Oberkörperverletzung verzichten.
Sachsenderby am Montag
Schon am Montag geht es für die Westsachsen weiter. Das Team von Mario Richer fährt dann gen Ostsachsen, wo die Lausitzer Füchse bereits auf ihre Revanche warten. Das Hinspiel in der Wee-Eisarena entschieden die Crimmitschauer nämlich mit 4:3 für sich! Allgemein sieht die Statistik gegen die Füchse in dieser Serie gar nicht schlecht aus, wurde das Heimspiel im Sahnpark auch knapp mit 3:2 für sich entschieden. So kann es aus der Sicht von Mario Richer gern weiter gehen. Zumal die Schützlinge von Interimstrainer Chris Straube im anhaltenden Negativtrend feststecken.
Petr Pohl brachte die Eispiraten zuletzt früh auf die Siegerstraße. Auch am Montag will “Pistol Pete” wieder knipsen. (Foto: Thomas Heide)
Die Ostsachsen rangieren aktuell nur auf dem 13. Tabellenplatz, liegen mit 43 Zählern nur knapp vor Schlusslicht Bad Nauheim. Aus den vergangenen zehn Spielen holten die Füchse lediglich acht Zähler. Die Talfahrt ging soweit, dass auch der einstige Erfolgscoach Corey Nielson seinen Hut nehmen musste. Doch die letzten beiden Partien in der DEL2 machen Hoffnung. Sowohl gegen Frankfurt als auch gegen Bad Nauheim wurde gepunktet – die Weißwasseraner haben sich also nicht aufgegeben, auch wenn sie erst kürzlich ihren punktbesten Stürmer verloren. Kale Kerbashian, der für die Füchse in dieser Spielzeit 14 Mal traf und 24 Tore vorbereitete, wechselte innerhalb der Liga und schloss sich den Löwen Frankfurt an.
Unruhige Tage liegen hinter den Lausitzer Füchsen – doch das hat in einem Derby nicht viel Aussagekraft. Das Team um Chefcoach Mario Richer weiß, dass sie alles in die Waagschale werfen müssen, um ihren Rivalen wichtige Punkte abknöpfen zu können. Schließlich geht es nicht nur um Prestige, sondern auch um den Kampf um die Playoff-Plätze.
Mathieu Lemay ist wieder eine Option
Entwarnung gab es am Montag von den Fachärzten in Altenburg, bei welchen Mathieu Lemay vorstellig wurde. Der Topscorer klagte über Probleme im Unterkörperbereich und wurde am Sonntag in Kassel noch von Neuzugang Sam Vigneault ersetzt. Lemay befindet sich jedoch schon wieder im Teamtraining und wird auch für das morgige Spiel in Landshut eine Option sein. Wer als überzähliger Importspieler auf der Tribüne sitzt, wollte Richer noch nicht verraten. Auch auf der Torhüterposition hat sich der Kanadier noch nicht festgelegt.
Ausfallen werden weiterhin Scott Timmins (Saisonende nach Schulter-OP), Lukas Lenk (Reha nach Schulter-OP), Felix Thomas (Unterkörperverletzung), André Schietzold (Oberkörperverletzung) und Vincent Schlenker (Saisonende nach Hüft-OP). Letzterer setzt seine Rehabilitation seit dieser Woche in Crimmitschau fort, nachdem er bis zuletzt Zuhause in Schwenningen verweilt hat.