Westsachsen sichern sich mit 13 Feldspielern das erste 6-Punkte-Wochenende
Mit einem absoluten Minikader haben die Eispiraten Crimmitschau bei den Ravensburg Towerstars eine taktisch reife und kämpferisch herausragende Leistung gezeigt und sich am Ende mit einem 3:1-Auswärtssieg belohnt. Was nach den Voraussetzungen kaum jemand erwartet hätte, wurde durch Disziplin und Cleverness von 13 aufopferungsvoll kämpfenden Feldspielern und einen überragenden Christian Schneider möglich.
Personalsorgen immer größer – 13 Feldspieler reisen mit nach Ravensburg
Bereits am Freitagabend schickte Jussi Tuores eine stark angeschlagene Mannschaft ins Rennen. Nach dem 2:1-Erfolg über Weiden verschärfte sich die personelle Situation jedoch weiter. Johannes Schmid fiel kurzfristig grippekrank aus, Justin Büsing stand nach seinem geblockten Schuss im Heimspiel noch nicht wieder zur Verfügung und auch Lars Hamori, der gegen die Blue Devils noch sein Debüt gefeiert hatte, trat die Reise nach Ravensburg nicht mit an.
Damit blieben den Eispiraten neben den beiden Torhütern Christian Schneider und Tim-Etienne Werner lediglich 13 Feldspieler. Besonders improvisiert zeigte sich dabei die dritte Sturmreihe, die mit Felix Thomas, Alexander Schmidt und Alex Vladelchtchikov ausschließlich aus gelernten Verteidigern bestand.
Eispiraten ziehen Gameplan durch – Walsh egalisiert Towerstars-Führung
Von Beginn an war klar, welchen Plan die Rot-Weißen verfolgten: tief stehen, wenig Risiko, Scheiben konsequent rausbringen und Ravensburg zu Schüssen von außen zwingen. Die Gastgeber hatten zwar erwartet mehr Puckbesitz, bissen sich aber immer wieder an der gut organisierten Defensive der Eispiraten die Zähne aus. Viele Abschlüsse kamen von der blauen Linie – eine dankbare Aufgabe für Christian Schneider im Tor der Eispiraten, der früh Sicherheit erneut ausstrahlte. Im ersten Drittel nutzte Ravensburg dennoch eine ihrer Überzahlmomente: Robbie Czarnik traf im Powerplay zur 1:0-Führung für die Towerstars (18.).
Viel mehr ließen die Eispiraten trotz des Drucks nicht zu, auch weil sie konsequent verteidigten und sich nicht aus der Ruhe bringen ließen. Im zweiten Abschnitt belohnte sich Crimmitschau für den hohen Aufwand schließlich. Mit zunehmender Spielzeit wurden die Gäste mutiger, setzten Nadelstiche und kamen zu besseren Umschaltmomenten. Der verdiente Ausgleich fiel etwas überraschend, so aber nicht unlogisch: Nach einem abgefälschten Schuss schaltete Kapitän und Rekordspieler Dominic Walsh am schnellsten und staubte zum 1:1 ab (25.). Ravensburg blieb weiter bemüht, doch wirklich zwingende Ideen gegen das Bollwerk der Eispiraten fanden die Hausherren kaum.
Ravensburg erhöht Druck – Eispiraten mit Doppelschlag in der Schlussphase
Im Schlussdrittel spitzte sich die Partie zu. Die Towerstars erhöhten den Druck, doch Crimmitschau blieb diszipliniert, klärte immer wieder unter höchstem Einsatz und nahm mit Icing-Situationen bewusst Zeit von der Uhr. Als sich kurz vor Schluss die große Chance bot, schlugen die Eispiraten dann eiskalt zu: Nach einem Wechselfehler der Gastgeber nutzten die Westsachsen ihr Powerplay – Wruck legte clever auf Mackin, der von halblinks mit einem unglaublichen Dampfhammer zur 2:1-Führung traf (57.).
Ravensburg nahm daraufhin Goalie Ilya Sharipov vom Eis, kam aber auch mit sechs Feldspielern nicht entscheidend durch. Stattdessen machte Denis Shevyrin in der Schlussminute alles klar: Nach einem herausgechipten Puck setzte er sich energisch an der Bande durch, zog zum leeren Gehäuse der Gastgeber und schob einhändig zum 3:1-Endstand ins verwaiste Tor ein (60.).
Unterm Strich war es ein Sieg der Moral, der taktischen Disziplin und der mannschaftlichen Geschlossenheit. Mit hohem Einsatzwillen und einem starken Christian Schneider im Tor verdienten sich die Eispiraten diesen Erfolg und sicherten sich so das erste 6-Punkte-Wochenende dieser Spielzeit. Auf dieses Team kann man – gerade unter diesen Umständen – deshalb nur stolz sein.
Foto: Kim Enderle
Torfolge (1:0, 0:1, 0:1):
1:0 Robbie Czarnik (Julian Eichinger, Erik Karlsson) 17:06 – PP1
1:1 Dominic Walsh 24:57
1:2 Corey Mackin (Dylan Wruck) 56:27 – PP1
1:3 Denis Shevyrin 59:57 – EN
Zuschauer: 2.765

















