Westsachsen im Geisterspiel erstmals gegen Wölfe erfolgreich
Die Eispiraten Crimmitschau haben das sächsisch-fränkische Derby gegen die Selber Wölfe für sich entscheiden können. Gegen das Schlusslicht der DEL2 setzte sich das Team von Cheftrainer Marian Bazany mit 4:1 durch und machte nach der langen Corona-Zwangspause einen weiteren Schritt in die richtige Richtung. Für die Eispiraten geht es schon am Dienstagabend (07.12.2021 – 20:00 Uhr) weiter. Dann gastieren die Dresdner Eislöwen im Kunsteisstadion Crimmitschau.
Die erste Begegnung vor leeren Rängen in dieser Saison startete furios! Nach gerade einmal vier Minuten war es Mathieu Lemay, der sich an der Bande stark durchsetzte und brillant auf Scott Timmins zurücklegte. Sein kanadischer Sturmkollege konnte sich im Rückraum die Ecke aussuchen und busgierte den Puck folglich souverän zum 1:0 ins Tor der Selber Wölfe (4.). Die Antwort der Franken ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Während Stadionsprecher Patrick Kafka noch das Eispiraten-Tor durchsagte, war es Richard Gelke, welcher vor dem Tor von Christian Schneider zu viel Platz hatte und den zuletzt bärenstarken Schlussmann mit seinem Schuss ins lange Eck zum 1:1 überwand – gerade einmal elf Sekunden nach der frühen Führung (4.).
Die Eispiraten blieben im heimischen Sahn weiter spielbestimmend und machten mit den wieder spielfähigen Dominic Walsh und Patrick Pohl ganz schön viel Druck in Richtung Selber Gehäuse. Zu oft fehlte jedoch das Scheibenglück auf Seiten der Westsachsen, die defensiv hingegen gut standen, sich aber auch auf Schneider verlassen konnten, weshalb es mit dem 1:1 in die erste Pause ging.
Der Mittelabschnitt begann mit einer Schrecksekunde. Scott Timmins bekam einen Puck ins Gesicht, konnte nach kurzer Behandlung in der Kabine jedoch weitermachen. Seine Eispiraten agierten weiter druckvoll und gaben den Selbern wenig Spielraum, um sich entfalten und gefährliche Torchancen erspielen zu können. In eigener Überzahl präsentierte man sich außerdem sehr spielfreudig. So führte eine Powerplaysituation in der 26. Minute zur erneuten Führung. Greg Kreutzer zog von der blauen Linie ab und Vincent Schlenker hielt seinen Schläger rein. Der Kapitän der Westsachsen erzielte so das 2:1 und war nur drei Minuten später sogar am nächsten Treffer beteiligt.
Erneut in Überzahl war es der zweimalige DEL-Champion, der André Schietzold bediente. Der 34-jährige Angreifer bedankte sich und erzielte mit seinem sechsten Saisontreffer das 3:1 (29.). Mit beteiligt an diesem Treffer war auch Patrick Pohl, der nach knapp acht Wochen Verletzungspause endlich wieder im Eispiraten-Aufgebot stand und insbesondere im zweiten Durchgang sehr auffällig agierte. Kurz vor der zweiten Pause traf er in numerischer Unterzahl nur die Latte – eine von vielen hochkarätigen Gelegenheiten, die ungenutzt blieben. Die Führung der Gastgeber hätte nach 40 Minuten gut und gerne auch höher ausfallen können.
Die Mannschaft von Marian Bazany blieb auch im Schlussdrittel das aktivere Team, spielte teilweise aber sehr fahrlässig. So kamen auch die Wölfe aus Selb immer wieder zu guten Gelegenheiten, die jedoch allesamt von Christian Schneider entschärft werden konnten. Der 22-jährige Torhüter avancierte auch im dritten Starteinsatz hintereinander zu einem sicheren Rückhalt und konnte zusehen, wie seine Vorderleute in der Schlussphase trotz eigener Unterzahl noch einmal aufdrehten. Ein aggressives Forechecking von Pohl und Schlenker wurde eine Minute vor Schluss dann auch belohnt. Vincent Schlenker schloss allein vor Gäste-Torhüter Michel Weidekamp eiskalt ab und sorgte so für den 4:1-Endstand im leeren Sahnpark.
Das sächsisch-fränkische Derby hätte auch aufgrund seiner emotionalen Vergangenheit ein zuschauerträchtiges Spiel werden können. Doch auch vor leider leeren Rängen im Kunsteisstadion Crimmitschau boten zumindest die Crimmitschauer eine starke demonstrative Leistung, weshalb der Endstand von 4:1 so auch mehr als in Ordnung geht. Erfreulich war der Ausgang dieser Partie auch für Christian Schneider, der sich seinen ersten DEL2-Sieg nach seinen zuletzt überwältigenden Leistungen redlich verdient hat. Den ersten Sieg gegen die Selber Wölfe gab es für die Westsachsen übrigens in dieser Saison – nach zwei Vorbereitungsniederlagen und der 2:4-Pleite im ersten DEL2-Aufeinandertreffen also ein (fast) rundum gelungener Abend im Sahnpark.
Torfolge: (1:1, 2:0, 1:0)
1:0 Scott Timmins (Mathieu Lemay, Gregory Kreutzer) 03:05 1:1 Richard Gelke (Florian Ondruschka, Mauritz Silbermann) 03:16 2:1 Vincent Schlenker (Gregory Kreutzer, Filip Reisnecker) 25:16 – PP1 3:1 André Schietzold (Vincent Schlenker, Patrick Pohl) 28:21 – PP1 4:1 Vincent Schlenker (Patrick Pohl, Mario Scalzo) 58:48 – SH1
Westsachsen unterliegen Bad Nauheim in der Verlängerung
Die Eispiraten Crimmitschau haben nach der langen Corona-Zwangspause ihren ersten Zähler einfahren können. Die Westsachsen unterlagen dem Tabellenführer der DEL2, dem EC Bad Nauheim in der Overtime knapp mit 1:2, verkauften sich über mehr als 60 Minuten aber durchaus teuer. Das Tor für die Eispiraten erzielte Mathieu Lemay zum zwischenzeitlichen 1:0.
Ohne die weiterhin fehlenden Patrick Pohl, Dominic Walsh und Luca Gracnar, die aber zumindest schon wieder im Teamtraining stehen, und den Langzeitverletzten Kelly Summers ging es für das Team von Marian Bazany nach Bad Nauheim. In der Colonel-Knight-Arena erwischten die Westsachsen aber einen ordentlichen Start und konnten vom Start weg immer wieder gute Chancen kreieren, allerdings ohne Gästekeeper Maurer zu überwinden. Auch die Gastgeber kamen von Zeit zu Zeit zu immer besseren Möglichkeiten. In einem schnellen Spiel avancierte Christian Schneider, wie auch schon am Dienstag in Freiburg zu einem sicheren Rückhalt. Das Spiel flachte nach dem Powerbreak aber etwas ab und verlor an Tempo sowie an Häufigkeit der hochkarätigen Chancen. So ging es torlos in die Katakomben.
Nach der ersten Pause waren es dann Harry Langes Bad Nauheimer, die das Spielgeschehen vor heimischen Publikum nach und nach in die Hand nahmen und die Eispiraten zunehmend in ihrem Drittel belagerten. Einmal mehr musste Christian Schneider, der mittlerweile unter Dauerbeschuss stand, sein volles Potenzial zeigen.
Die Westsachsen wurden dann kurz nach dem Powerbreak wieder aktiver, ließen durch Scott Feser aber die beste Chance im zweiten Durchgang liegen. Dennoch gab der Abschluss Auftrieb. Die Crimmitschauer konnten sich aus der Mangel der Nauheimer allmählich befreien und mehr Druck auf das Tor der Hessen ausüben – mit Erfolg! André Schietzolds Querpass fand Mathieu Lemay am langen Eck. Der Kanadier ließ sich diese Einschusschance nicht nehmen und drückte das Spielgerät zum 1:0 über die Linie.
Ein Bandencheck von Willy Rudert und die folgende 5-Minuten-Strafe brachte die Kurstädter dann kurz vor der Pause aber zurück ins Spiel. In Überzahl kombinierten sich die Nauheimer stark durch die Hintermannschaft der Eispiraten. Huba Sekesi traf mit seinem Schuss in den Winkel folglich sehenswert zum 1:1-Ausgleich (38.).
Im Schlussabschnitt wollten die Hausherren aus Bad Nauheim schließlich den Schwung nach dem 1:1 mitnehmen, konnte die verbleibende Überzahl zum Start des dritten Drittels aber nicht nutzen. Auch in der Folge ließen die Gastgeber gute Möglichkeiten liegen, gerade auch weil Christian Schneider weiter stark hielt. Doch auch die Eispiraten kamen gerade zum Ende der regulären Spielzeit immer wieder zu besten Gelegenheiten. Dennoch wollte sowohl den Crimmitschauern als auch den Bad Nauheimern kein weiterer Treffer gelingen.
Die Eispiraten hatten sich somit bereits einen wichtigen Zähler erkämpft und bekamen nach turbulenten Wochen nun sogar die Chance, sich beim Tabellenführer der DEL2 noch den Zusatzpunkt zu ergattern. Begünstigt durch eine Überzahl agierten die Westsachsen zunächst auch überzeugend, konnten allerdings erneut kein Kapital aus ihren Gelegenheiten schlagen. Nach Ablauf der Überzahlsituation war es schließlich Tobias Wörle, der sich von Gregory Kreutzer nicht aufhalten ließ, Christian Schneider verlud und überlegt zum 2:1 einschoss (64.).
Der erste verdiente Punkt für die Pleißestädter nach der langen Corona-Zwangspause und dem schwierigen Wiedereinstieg in den DEL2-Alltag haben sich die Mannen von Marian Bazany nun mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung mehr als verdient. Am Sonntag steht für die Eispiraten dann das nächste Spiel auf dem Plan. Im Sahnpark trifft man, leider vor leeren Rängen, auf die Selber Wölfe (05.12.2021 – 17:00 Uhr / Live bei Sprade.TV).
Torfolge: (0:0, 1:1, 0:0, 1:0)
0:1 Mathieu Lemay (André Schietzold) 36:03 1:1 Huba Sekesi (Mick Köhler, Kevin Schmidt) 37:32 – PP1 2:1 Tobias Wörle (Robin van Calster, Kevin Schmidt) 36:20 – OT
Eispiraten treffen auf Spitzenreiter Nauheim und Schlusslicht Selb
Ein Wochenende der Kontroversen steht den Eispiraten aus Crimmitschau bevor. Das Team von Marian Bazany steht vor den Punktspielen gegen den Ligaprimus EC Bad Nauheim (03.12.2021 – 19:30 Uhr) und Schlusslicht VER Selb (05.12.2021 – 17:00 Uhr) und will nach der langen Zwangspause und der Niederlage in Freiburg auch endlich wieder einen Schritt nach vorn machen – und bestmöglich punkten.
Schnell abhaken! So lautete das Motto nach der 1:3-Niederlage am Dienstag beim EHC Freiburg. Stark dezimiert ging es nach langer Corona-Zwangspause wieder in der DEL2 ran. Der Ausgang der Partie war dabei fast zweitrangig. Es war kein einfaches Spiel für uns nach der langen Pause und der kurzen Vorbereitung auf die Partie. Hinzu kam die lange Busreise. Man hat schon gesehen, dass uns die Kraft und die Spielpraxis fehlt“, sagt Tamás Kánya. Er ergänzt: „Jeder hat dennoch sein Bestes gegeben“. Der 20-jährige Förderlizenzspieler kann nach einer langfristigen Verletzung und der folgenden Coronapause selbst endlich voll durchstarten und schaut den kommenden Aufgaben positiv entgegen: „Wir wollen zusehen, dass wir ordentlich punkten und werden auf jeden Fall alles raushauen“, powert der Deutsch-Ungar. „Klar, wir sind nach der langen Zwangspause noch nicht auf unserem alten Level. Deshalb gilt es jetzt, Charakter zu zeigen“.
Duell mit Tabellenführer aus Bad Nauheim
Dabei treffen die Crimmitschauer auf zwei Gegner, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Was auch die jeweiligen Tabellensituationen aufzeigen. Während die Eispiraten, mit deutlicher weniger Spielen und nach der 1:3-Niederlage im Breisgau, mittlerweile auf den achten Platz abgerutscht sind, erwies sich der kommende Gegner aus Bad Nauheim zuletzt als Team der Stunde in der DEL2. Nach 18 Partien steht das Team von Chefcoach Harry Lange, mit einem Zähler Vorsprung auf die Löwen Frankfurt, auf Rang eins und avancierte mit vier Siegen aus den letzten fünf Partien außerdem zu einem der formstärksten Teams der Liga.
Die Sachsen und die Hessen duellierten sich bereits einmal in dieser Saison. Im Sahnpark behielten damals allerdings die Roten Teufel mit 3:2 knapp die Oberhand und fügten den Eispiraten ihre erste Saisonniederlage zu. „Sie spielen super Eishockey und sind sehr diszipliniert“, befindet Kánya und weiß: „Es wird kein einfaches Spiel. Sie haben unglaublich starke individuelle Spieler“. Dabei stechen vor allem die Importspieler raus. Tristan Keck ist mit bereits 18 Treffern bester Torschütze, auch Jerry Pollastrone gehört zu den stärksten Nauheimern. Schmerzlich vermissen werden die Hessen allerdings Taylor Vause. Der Topscorer (26 Scorerpunkte) wird den Roten Teufeln über Wochen fehlen. Ob das dem offensivstarken Ligaprimus in seinem Spiel einen Abbruch tut, wird sich zeigen. Die Mannschaft um Bazany, Sulzer und Hare ist in jedem Fall bereit, trotz aller Widrigkeiten, alles in die Waagschale zu werfen.
„Wollen zusehen, die drei Punkte zurück zu holen!“
Eine Marschroute, die auch am Sonntag entscheidend sein wird. Dann empfangen die Eispiraten nämlich die Selber Wölfe im Sahnpark. Der Tabellenletzte reist zum Derby nach Westsachsen, welches aufgrund der Corona-Auflagen ein Geisterspiel wird. Sicherlich hätten die rot-weißen Anhänger noch einmal einen extra Push gegeben, vor allem nach den bisherigen Saisonergebnissen gegen die Wölfe.
Zwei Vorbereitungsspiele und ein Ligaspiel haben die Crimmitschauer in dieser Spielzeit bereits gegen die Franken bestritten. Alle gingen verloren. „Es wird ein Spiel auf Augenhöhe“, denkt Tamás Kánya. „Das erste Duell in der DEL2 haben wir knapp mit 3:2 verloren. Jetzt wollen wir zusehen, dass wir die drei Punkte Zuhause zurückholen“. Gerade auch, weil die Mannschaft von Herbert Hohenberger selbst eine lange Coronapause hinter sich hat und ebenso wie die Eispiraten erst 14 Pflichtspiele bestritt. In diesen stachen vor allem die Angreifer Brett Thompson, Nick Miglio und Richard Gelke heraus. Letzterer erzielte im letzten Vergleich in der NETZSCH-Arena sogar zwei Unterzahltreffer für die Selber. Mit Lukas Vantuch, der kürzlich bei den Wölfen unterschrieb, kommt es außerdem zu einem Wiedersehen im Sahnpark. Der Tscheche spielte in den beiden zurückliegenden Spielzeiten für die Eispiraten und bestritt bei diesen zudem die Vorbereitung auf die laufende Serie.
Hoffnung auf breiterem Kader am Wochenende – alle Spieler stehen auf dem Eis
Auf Seiten der Eispiraten besteht die Hoffnung, morgen Abend schon mehr Spieler als noch am Dienstag wieder im Aufgebot zu sehen. Erstmals seit langer Zeit standen in der heutigen Einheit alle Spieler des Kaders auf dem Eis. Für einige Akteure dürfte ein Einsatz am Wochenende aber wohl noch zu früh kommen. Hoffnung hingegen besteht bei Patrick Pohl, welcher am Sonntag nach langer Verletzungspause eventuell sein Comeback geben kann.
Westsachsen trotz großem Kampf chancenlos im Breisgau
Die Eispiraten Crimmitschau haben ihr heutiges Auswärtsspiel bei den Wölfen Freiburg mit 1:3 verloren. Das ersatzgeschwächte Team von Cheftrainer Marian Bazany zeigte im ersten Spiel nach der langen Coronapause eine geschlossene Teamleistung und einen großen Kampf, blieb letztlich aber ohne Ertrag. Den Crimmitschauer Treffer erzielte Scott Feser kurz vor dem Ende zum 1:3-Endstand.
Ganze 24 Tage nach der 0:3-Niederlage gegen Bayreuth mussten die Eispiraten am heutigen Dienstagabend wieder ins Geschehen eingreifen. Nach hektischen Wochen im Zeichen von Corona und auch deshalb stark ersatzgeschwächt, gingen die Westsachsen in ihre Nachholpartie des 16. Spieltages bei den Wölfen Freiburg. Doch auch ohne die Leistungsträger Gracnar, Walsh, Schietzold, Pohl, Scalzo, Gläser und den Langzeitverletzten Summers, fanden die Crimmitschauer recht gut ins Spiel. So konnten Kreutzer, Lemay und auch Rudert erste Ausrufezeichen in der Echte Helden Arena setzen.
Auf der Gegenseite rückte auch Christian Schneider in einer Partie, welche immer mehr an Tempo und Fahrt aufnahm, immer wieder in den Mittelpunkt. Der 22-Jährige kam zu seinem zweiten Einsatz in der laufenden Saison und bewahrte sein Team lange vor einem Gegentreffer. Die Wölfe wurden allerdings von Zeit zu Zeit immer druckvoller und konnten nur eine Minute vor der ersten Drittelpause auch mit 0:1 in Front gehen (19.). Nick Pageau wurde mustergültig bedient, fackelte nicht lang und sorgte mit seiner Direktabnahme gleichzeitig auch für den Pausenstand von 0:1.
Schon kurz nach Wiederbeginn konnten die Freiburger schnell erhöhen. Jordan George fälschte einen strammen Schuss unhaltbar für Christian Schneider ab und traf somit zum 0:2 (21.) Das frühe Gegentor im zweiten Durchgang brachte die Mannschaft von Cheftrainer Marian Bazany sichtlich aus dem Konzept. Zudem schwand offensichtlich die Kraft zunehmend. Die Wölfe rissen das Spiel so an sich und gaben den Eispiraten kaum eine Chance, gefährlich vor des Gegners Tor aufzutauchen.
Sofiene Bräuner erzielte nach 28 Minuten dann das 0:3 und sorgte so schon für eine vermeintliche Vorentscheidung, wenn auch noch mehr als die Hälfte des Spiels noch zu spielen war. Dass es zum Ende des zweiten Drittels „nur“ 0:3 stand lag dabei an Christian Schneider, der seinen Job mehr als ordentlich machte und vor 638 Zuschauern immer wieder zum Felsen in der Brandung avancierte.
Und auch wenn die Eispiraten ohne Punkte im Breisgau blieben, so ging Schneider als klarer Gewinner auf Seiten der Westsachsen hervor. Auch im Schlussabschnitt war er der beste Eispirat und entschärfte Chance um Chance, wenn auch die Mannschaft von Robert Hoffmann ihre spielerische Überlegenheit nicht konsequent ausspielte. Auf der Gegenseite kamen die Westsachsen kaum zu Entlastungsangriffen. Niklas Heyers Schuss kam zu zentral, Felix Thomas suchte immer wieder den Schuss von der blauen Linie, fand aber kein Vorbeikommen an der Freiburger Hintermannschaft. Dennoch gelang den wacker kämpfenden Gästen der Ehrentreffer. Einen schön vorgetragenen Angriff vollendete Scott Feser, der den Puck in der 57. Minute zum 3:1 über die Torlinie spitzelte.
Torfolge (1:0, 2:0, 0:1):
1:0 Nick Pageau (Marvin Neher, Jordan George) 18:42 2:0 Jordan George (Marvin Neher, Scott Allen) 20:32 3:0 Sofiene Bräuner (Christian Billich, Oleg Leon Tschwanow) 27:11 3:1 Scott Feser (Ty Wishart, Felix Thomas) 56:38
Eispiraten treffen nach langer Zwangspause auf die Wölfe Freiburg
24 Tage liegt das letzte Spiel der Eispiraten in der DEL2 zurück. Es folgte nach zahlreichen Corona-Infektionen eine unruhige Zeit für den Club, der nach einer kompletten Team-Quarantäne und mittlerweile fünf verschobenen Partien heute Abend wieder in das Geschehen eingreifen kann. Zum „Restart“ geht es für die Westsachsen in den Breisgau zum EHC Freiburg. Anbully der Partie ist 19:30 Uhr.
„Die Jungs hatten nun knapp drei Wochen kein richtiges Training, konnten sich während der Quarantäne, ob mit oder ohne Symptomen, nicht wirklich fit halten“, weiß Alexander Sulzer. Der neue Assistenztrainer führte die Eispiraten-Cracks nach der langen Pause zuletzt zurück auf das Eis. Gestern übernahm er außerdem die Gespräche mit der Presse. Eigentlich unüblich, jedoch weilte Cheftrainer Marian Bazany noch in Düsseldorf und wird erst heute wieder zu seinem Team stoßen. „Andrew Hare und ich standen täglich mehrmals in Kontakt mit ‚Bazy‘. Unsere Zusammenarbeit ist sehr eng und vertrauensvoll. Er hat uns für die Trainingsinhalte viel mitgegeben und weiß, wie die Spieler drauf sind“, sagt Sulzer, welcher sich seinen Start bei den Eispiraten wohl dennoch etwas ruhiger vorgestellt hatte.
“Nun sind wir in dieser bescheidenen Position und müssen zeigen, was wir draufhaben!”
Im Lager der Eispiraten ist man sich bewusst, dass heute Abend ein großer Prüfstein wartet. Nicht nur, dass in der ausgeglichenen DEL2 jeder Zähler Gold wert ist, die Begegnung gegen Freiburg sollte auch aufzeigen, an welchem Punkt die Mannschaft nach der heftigen Corona-Welle steht. Dabei muss das verantwortliche Dreiergespann um Bazany, Sulzer und Hare auch personelle Rückschläge verkraften. Mit Luca Gläser, Mario Scalzo, Patrick Pohl, André Schietzold und Luka Gracnar werden fünf Leistungsträger nicht mit nach Freiburg reisen. So kommt Goalie Christian Schneider zu seinem zweiten Zweitligaeinsatz für die Eispiraten. „Wir haben in den letzten Tagen, nach der Zwangspause, unser Bestes gegeben und uns gut zurückgekämpft“, schildert die Nummer 20 der Westsachsen seine Trainingseindrücke. Vor dem heutigen Gastspiel zeigte er sich trotz aller Widrigkeiten optimistisch: „Ich möchte dem Team natürlich zum Sieg verhelfen. Klar, es wird hart, aber unser Ziel muss es dennoch sein, dieses Spiel zu gewinnen. Es kann jedes Team treffen. Nun sind wir in dieser bescheidenen Position und müssen zeigen, was wir draufhaben“, so Schneider, dessen Backup heute Abend Yannic Schulze sein wird.
Und die Eispiraten haben einiges drauf. Vor der Länderspielpause hatten die Crimmitschauer nicht unverdient den vierten Platz inne, auch wenn die letzten Spiele vor dem Deutschland Cup nicht optimal liefen. Mittlerweile, mit teilweise bis zu fünf Spielen weniger als ihre Kontrahenten, stehen die Pleißestädter mit 22 Zählern noch immer auf Rang sieben. Der heutige Gegner aus Freiburg rangiert aktuell hingegen nur auf Tabellenplatz zwölf und hinkt den eigenen Erwartungen etwas hinterher. Das Team von Robert Hoffmann konnte bislang gerade einmal 19 Zähler in 16 Partien einfahren. Zuletzt gab es für die Wölfe allerdings ein Erfolgserlebnis in der DEL2. Erst am Sonntag bezwangen die Baden-Württemberger die formstarken Dresdner Eislöwen vor heimischem Publikum mit 2:1 und dürften in diesen 60 Minuten reichlich Selbstbewusstsein getankt haben.
Erstes Aufeinandertreffen als gutes Omen
So oder so sollten sich die Wölfe Freiburg als unangenehme Gegner für die Crimmitschauer erweisen. Besondere Vorsicht ist dabei vor Topscorer Jordan George und seinen vier kanadischen Kollegen Tyson McLellan, Scott Allen, Nick Pageau und Liam Finlay geboten, die allesamt wissen wo das Tor steht. Auch wenn das Toreschießen bislang nicht unbedingt zur Paradedisziplin der Breisgauer gehört. Nur Selb (33) und die Eispiraten (38), die drei Spiele weniger bestreiten konnten, haben seltener getroffen als der EHC (44). Eine Baustelle, welche die Wölfe schleunigst beheben müssen, soll es letztlich doch für die Playoffs reichen.
Schaut man sich den bisherigen Saisonverlauf an, dann stellt man zudem fest, dass die Eispiraten bereits einmal gegen das Team von Robert Hoffmann gewannen – am 10. Oktober sicherte Mathieu Lemay seinem Team im Penaltyschießen den Zusatzpunkt im Sahnpark. Vielleicht ein gutes Omen vor einer schweren Aufgabe, bei der es für die Schützlinge von Chefcoach Marian Bazany dennoch gilt, sich durch eine geschlossene Mannschaftsleistung bis zum Schluss die Chance auf wichtige Zähler zu wahren und die rot-weißen Farben teuer zu verkaufen.
Coole Sache: Die Eispiraten Crimmitschau konnten bei ihrer heutigen Morgeneinheit im Kunsteisstadion Crimmitschau auf die Hilfe eines speziellen Trainingsgastes zählen. Da die Westsachsen weiterhin auf ihren etatmäßigen Goalie Luka Gracnar verzichten müssen, trainierte Oliver Granert heute bei dem DEL2-Team mit. Der semi-professionelle Torhüter durchlief einst den kompletten Nachwuchs des ETC Crimmitschau und steht aktuell eigentlich den Schönheider Wölfen als Standby-Goalie zur Verfügung.
„Die Intensität und das Tempo sind schon ziemlich hoch, dennoch gelang mir die ein oder andere Parade“, schmunzelte Granert nach der vorerst einmaligen Eispiraten-Trainingseinheit. „Ich gehe heute Abend in die Nachtschicht, deshalb hatte sich das super angeboten. Ich habe mich über die Anfrage von Jörg Buschmann natürlich sehr gefreut“, erklärt der 35-Jährige, der eigentlich für einen Automobilhersteller in der Region tätig ist. Bei den Schönheider Wölfen aus der Regionalliga Ost fungiert Oliver Granert derweil als Teambetreuer und Torhüter zugleich. Auch wenn er als Standby-Goalie nur sporadisch zum Einsatz kommt.
Luka Gračnar hingegen weilt seit diesem Wochenende wieder in Crimmitschau und muss sich nach dem „Return To Play“-Protokoll nun vorerst einigen medizinischen Tests unterziehen, bevor er wieder ins Training einsteigen kann. Christian Schneiders Backup zum morgigen Auswärtsspiel wird Yannic Schulze sein, der aktuell im Nachwuchs der Young Crashers Chemnitz spielt und als dritter Eispiraten-Goalie lizenziert ist.
Die Eispiraten bedanken sich bei Oliver Granert und den Schönheider Wölfen für die unkomplizierte und gute Lösung, durch welche eine professionelle Vorbereitung auf das morgige Gastspiel beim EHC Freiburg möglich gemacht wurde.